die unwissenheit der literatur

Archiv - Veranstaltungen des Forschungsmoduls Ästhetik

Tagung "Physiognomisches Schreiben. Stilistik, Rhetorik und Poetik einer gestaltdeutenden Kulturtechnik"

mit Prof. Dr. Hans-Georg von Arburg, Mariana Prusak, Benedikt Tremp und Elias Zimmermann.

10. - 12. September 2015, BCU, salle de conférence 511 (niveau 5), Université de Lausanne.

Was bedeutet es, physiognomisch zu (be-)schreiben? Physiognomische Wissensdispositive stehen jeweils mit spezifischen literarischen und künstlerischen Ausdrucksformen in einem engen Zusammenhang, die von der Ästhetik seit 1750 programmatisch als unsicheres Wissen qualifiziert werden. Dabei bearbeiten und verarbeiten Literatur und Kunst ihrerseits zumal in Konsolidierungs- und Übergangsphasen der Wissensgeschichte vorzugsweise unsicheres oder verunsichertes Wissen. In ästhetischer Hinsicht hat es das physiognomische Schreiben daher sowohl systematisch als auch historisch in signifikanter Weise mit unsicherem Wissen zu tun. Die Tagung geht der Frage nach, welche Ausprägungen physiognomische Schreibweisen haben, wobei neben der Schrift auch weitere gestaltdeutende Kulturtechniken bzw. nicht-schriftliche Verfahren berücksichtigt werden. Dadurch rücken beispielsweise die Beziehungen zwischen Text und Bild in den Fokus der Forschung.

Ankündigung

Flyer

 

Architektur und Literatur (u.a. Thomas Bernhard)

Workshop mit Prof. Dr. Winfried Nerdinger.

5. Dezember 2013, Universität Lausanne, Amphipôle, Raum 338

Fiktionale Architekturdarstellungen fallen ins Interessengebiet der Literaturwissenschaft, der Architektur- und Kunstgeschichte, aber auch der Architektur selbst. Während erstere vor allem die textimmanente Bedeutung ‚geschriebener Architektur’ analysiert, sind Kunsthistoriker eher an ihrer kulturwissenschaftlichen und ästhetischen Signifikanz interessiert. Architekten lassen sich von fiktionalen Bauten inspirieren oder versuchen, sie für dieeigene Arbeit gewinnbringend zu rekonstruieren.

Anhand von Thomas Bernhards Architekturroman Korrektur werden wir fiktionale Architektur unter interdisziplinärem Blickwinkel analysieren, aber auch grundlegende Fragen zum Wechselspiel von Architektur und Literatur diskutieren. Der Gast unseres Workshops, Winfried Nerdinger, ist ausgebildeter Architekt und literarisch versierter Architekturhistoriker. Bis zu seiner Emeritierung 2012 war er Professor für Geschichte der Architektur und Baukonstruktion und Leiter des renommierten Architekturmuseums der Technischen Universität München in der Pinakothek der Moderne. 

 

Wahrnehmungsdispositiv Photographie: Das Beispiel Arthur Conan Doyle

Workshop mit Prof. Dr. Bernd Stiegler (Universität Konstanz)

12. Dezember 2012, 10.30-17.00 Uhr, Universität Lausanne, Château de Dorigny, Salle 106.

Thema des Workshops ist die Auseinandersetzung Arthur Conan Doyles mit den Photographien der sogenannten »Cottingley Fairies«. Diese fünf Aufnahmen von Feen aus den Jahren 1917 und 1920, die sich später als Fälschungen herausstellten, werden bei Doyle in Zusammenhang mit dem Spiritismus-Diskurs verhandelt. Sie sind aber auch unter der Frage zu diskutieren, an welche wahrheitskonstituierenden Elemente das Wahrnehmungsdispositiv Photographie innerhalb einer bestimmten historischen Konstellation gebunden ist. Der Fall der »Cottingley-Fairies« soll im Workshop in Zusammenhang mit dem allgemeineren Wahrnehmungsdiskurs der Zeit diskutiert werden. Ausgangspunkt für die wissensgeschichtliche Verortung dieses besonderen Falles der Photographiegeschichte sind Texte von Hermann v. Helmholtz und Ernst Mach. Zudem wird die Debatte der »Cottingley-Fairies« mit jenen Aspekten aus Doyles Roman The Lost World von 1912 verbunden, welche zentrale Fragen zur Darstellung visueller Wahrnehmung innerhalb der Photographie aufzeigen.

Die Texte für den Workshop werden ab Mitte November unter »Downloads« zur Verfügung stehen. Diese Veranstaltung ist ebenfalls für Mitglieder der CUSO ausgeschrieben (http://bit.ly/PCZd57).

 

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